In einem Interview im heutigen „Bund“ geben die neuen Leiter des Stadtberner Sozialdienstes ungewohnt freimütig Auskunft. Völlig neue Töne sind zu hören. Die Kritik an Sozialdirektorin Edith Olibet war demnach mehr als berechtigt. Aller persönlicher Angriffe und Diffamierungen, die deswegen gegen die Kritiker erfolgten, zum Trotz.
Für den Stadtberner Sozialdienst ungewohnt neue Töne werden angeschlagen durch deren neue Leiter, wie zum Beispiel:
• „Die ganze Debatte um den Sozialdienst hat viele Neuerungen bewirkt, um die wir heute froh sind.“ (Früher hat man sich nur über die „unschöne Debatte“ beklagt und über die Schwierigkeiten, nun Mitarbeitende zu finden)
• „Sozialinspektorat und –revisorat sind eine Entlastung für die Sozialarbeitenden.“ (Früher hat man darauf beharrt, dass diese Prüfungs- und Revisionsarbeit die Sozialarbeitenden selbst erledigen sollen)
• „Der Missbrauchsverdacht hat sich in 54% der ans Sozialinspektorat übertragenen Dossiers bestätigt“ (Früher hat man darauf bestanden, dass die Missbrauchquote sehr tief sei und dass das Inspektorat nichts bringe, Frau Olibet wollte „keine DDR-Methoden“ und die SP sprach von „Sozialschnüfflern“, von „Generalverdacht“)
• „Die Sozialinspektoren können unangemeldet vorbeikommen, Hausbesuche machen.“ (Früher hat man genau das Gegenteil behauptet: „Das dürfen wir nicht“ sagte Sozialdirektorin Edith Olibet am 4.8.2007 in der BZ über unangemeldete Hausbesuche. Faktenwidrig, wie wir heute sehen)
Wie hatten sich doch die Linke und ihre Verbündeten noch vor 1 1/2 Jahren gegen die Publikation des kritischen Berichts des parlamentarischen Ausschusses unter der Leitung von Stadtrat Philippe Müller und gegen jegliche Verbesserung im Sozialdienst gestemmt, und jede Kritik als „Sozialabbau“ diffamiert und auch nicht vor anderen falschen Unterstellungen und den daraus beabsichtigten persönlichen Angriffen Dritter zurückgeschreckt? Und wie waren sogar Mitarbeitende aus dem Sozialdienst mit Schildchen an der Stadtratssitzung erschienen? Und heute? Wird die damalige Kritik ausgerechnet vom Sozialdienst selbst – allerdings unter einer völlig neuen Leitung – bestätigt! Dies lässt (nebst anderen festgestellten Entwicklungen) hoffen. Frei von Ideologie betrachtet, war die Kritik für den Sozialdienst vor allem eines: Eine Hilfestellung. Für eine bessere Leistung, insbesondere zu Gunsten der (ehrlichen) Sozialhilfebezügerinnen und –bezüger.
24.03.2010
Kontakt: