Thematische Schwerpunkte der FDP.Die Liberalen Stadt Bern

 

Planung, Energie und Umwelt

«Die resiliente Stadt ist die Stadt der Vielfalt. Die öffentlichen Straßen sind ihre Lebensadern. Der öffentliche Raum ist der Sozialraum unserer Demokratie, wir dürfen ihn nicht einfach sterben lassen, sondern müssen uns im Gegenteil bemühen, ihn mit seinen Straßenfassaden als öffentlichen »Wohnraum« zu gestalten. Zu diesem sozialen Raum gehört, dass er zugänglich ist für Leute, die zu Fuß laufen, die mit dem Fahrrad, E-Scooter oder Pkw fahren. Alles muss möglich sein, Spaziergänge, der Kinobesuch, auch kleine Betriebe zu eröffnen und vor allem, dort zu wohnen. So wie früher. Wir müssen zur Normalität zurück, wie wir sie aus den Gründerzeitvierteln kennen, die die Gesellschaft heute als die beliebtesten Quartiere schätzt.»

So beschreibt der deutsche Architekt und Städtebaudozent Christoph Mäckler sein Städteideal in einem Interview im «Spiegel». Angesichts der durch Corona noch beschleunigten Entleerung der Shopping- und Büro-Innenstädte sind diese Gedanken von höchster Aktualität. Es gilt, die «Innenstadt 2.0» zu planen, die dem beschleunigten Wandel vom Laden- zum Online-Shopping Rechnung trägt und die nach Büro- und Ladenschluss nicht zur menschenleeren Betonwüste verkommt. Dazu braucht es, wie von Mäckler beschrieben, den richtigen Mix aus Wohnen, Arbeiten, Kultur, Gastronomie und Einkaufen. Auf diesen Mix hin ist die Raumplanung auszurichten. Die Stadt kann aber nur leben und funktionieren, wenn die Behörden entsprechende Freiräume zulassen und nicht jeden Quadratmeter reglementieren oder ausschliesslich mit amtlich bewilligten Möbeln dekorieren.

Eine gewisse Nutzungs- und Lärmtoleranz ist in dieser Stadt unabdingbar. Auf der anderen Seite bietet sie sowohl den Anwohnerinnen als auch den Gästen höhere Sicherheit, weil es kaum mehr menschenleere Strassen geben wird und weil sich auch Unsicherheits-Hotspots wie die Grosse Schanze oder das Reitschulareal nach denselben Prinzipien beleben lassen.

Die «(Innen)Stadt 2.0» ist eine grüne Stadt, die Lebensqualität und Klimaschutz unter einen Hut bringt. Dazu braucht es nicht primär deklamatorische Netto-Null-Ziele, sondern konkrete Entscheide und Handlungen. Zu nennen sind etwa intelligent vernetzte Verkehrsmittel und flächendeckende Ladestationen für Elektrofahrzeuge (siehe Kapitel «Verkehr»). Konsequent auszubauen ist das Fernwärmenetz. Für die Biodiversität und gegen die Erwärmung braucht es möglichst viel begrünte Flächen. Statt teure und personalintensive Mitmachkampagnen zur Begrünung von Privatbalkonen zu lancieren, soll die Stadt besser die Dächer der eigenen Liegenschaften und die ÖV-Haltstellen begrünen. 

Was die FDP möglich macht:

  • Eine ebenso lebendige wie sichere Innenstadt, wo die Leute arbeiten, leben, konsumieren und geniessen können.
  • Eine Bauordnung, die Bewilligungsverfahren verschlankt sowie verdichtetes und höheres Bauen zulässt.
  • Überdeckte Autobahnen und Bahngleise zwecks Gewinnung von Wohn- und Lebensraum.
  • Eine konsequente Begrünung von Dachflächen und ÖV-Haltestellen.
  • Digital vernetzte und umweltfreundliche (private und öffentliche) Verkehrsmittel.
  • Eine moderne (Verkehrs)Logistik, die die Zulieferrouten vernetzt und digital steuert und den engen Raum insbesondere in der Innenstadt optimal nutzt.
  • Städtebauliche Akzente als Attraktion für Einheimische und Gäste. Braucht es wirklich die Fusion mit Ostermundigen, damit Bern ein richtiges Hochhaus bekommt?