Anlaufstelle für Drogenabhängige: Kein zweiter Standort

 

Die FDP Stadt Bern nimmt mit Genugtuung zur Kenntnis, dass der Gemeinderat bezüglich der geplan-ten zweiten Drogenanlaufstelle zur Vernunft gekommen ist und auf dieses Vorhaben verzichtet.
Die FDP Fraktion im Berner Stadtrat und die FDP Grossrätin Sandra Wyss haben während nunmehr einem Jahr, seit Bekanntgabe der Pläne durch die die Direktion BSS, die geplante Anlaufstelle aus folgenden Gründen bekämpft:


- Das Areal wurde vom Berner Stimmvolk für die Erweiterung des Inselspitals umgezont. Das Bau-vorhaben soll rasch umgesetzt werden und darf nicht durch ein „Providurium“ blockiert werden.
- Die Thuner Massnahmen zur Bekämpfung der offenen Drogenszene sind erst seit Spätherbst 2008 in Kraft. Die Auswirkungen auf die Situation in der Stadt Bern sind noch nicht genügend ge-sichert. Es macht keinen Sinn, eine zweite Anlaufstelle zu eröffnen, bevor nicht die Auswirkungen der Thuner Massnahmen bekannt sind
- Die geplante zweite Drogenanlaufstelle an der Murtenstrasse 26 ist ein ökonomischer Unsinn. Eine Liegenschaft, welche noch vor wenigen Monaten aus „Sicherheitsgründen“ künstlich „unbe-wohnbar“ gemacht wurde (sämtliche sanitären Einrichtungen würden demontiert), hätte für eine kurze Pilotphase von max. 2 Jahren, teuer wieder in Stand gesetzt werden müssen.
- Während man in Bern den Drogenhandel auf dem Vorplatz und der Umgebung toleriert, wird die-ser in anderen Städten im Umkreis der Anlaufstellen konsequent unterbunden. Der Berner Ge-meinderat hatte in Aussicht gestellt, den Drogenhandel an der Murtenstrasse 26 nicht zuzulassen, die gängige Praxis an der Hodlerstrasse aber weiter zu führen. Die FDP ist überzeugt, dass zwei unterschiedliche Regime bei der gleichen Klientel weder durchsetzbar noch sinnvoll sind.

Der Verzicht auf die zweite Drogenanlaufstelle ist aber noch keine Lösung für das Berner Drogenprob-lem. Die FDP fordert den Gemeinderat deshalb auf, die in der dringlichen interfraktionellen Motion „Alternative zu einer 2. Drogenanlaufstelle“ aufgelisteten Massnahmen rasch anzugehen:

www.fdp-stadtbern.ch/platform/content/element/125580/M%20Alternativen%20zu%20einer%20zweiten%20Drogenanlaufstelle.pdf


12.03.2009


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