Mitsprache ja, aber nur wenn sie der Meinung der Gemeinderätin entspricht

 

Am Beispiel der geplanten Zwangsfusion in der Gemeinwesenarbeit erleben wir ein weiteres Mal die sonderbare Führungsauffassung von Gemeinderätin Olibet. Was uns als „Organisations­entwicklungsprozess „ verkauft wurde, ist in Wahrheit eine Machtausdehnung der Gemeinde­rätin in den Quartieren.

Freiwillige haben eine eigene Meinung und sie haben eine eigene Vorstellung, wie sie Ihre Hilfe anbieten wollen. Genau diese Mitbestimmung ist aber Gemeinderätin Olibet ein Dorn im Auge. Offenbar hat man in der BSS von dieser Eigendynamik genug und will stattdessen die Freiwilligenarbeit auf dem Reissbrett neu erfinden. Anlässlich einer Informationsveran­staltung für die Stadträte wurde aufgezeigt, wie die BSS sich das zukünftig vorstellt: Freiwil­lige sollen nicht denken sondern helfen, die Stadt sagt ihnen dann schon wie und wo.

Dies führt nun bei den Betroffenen zu hörbarem Unbehagen und zu Widerstand (vgl. der Bund, 08.01.2009, Seite 19). Gemeinderätin Olibet irrt, wenn sie konstatiert dass „Verände­rungen Ängste auslösen“. Nähme es die BSS mit der Organisationsentwicklung wirklich ernst, wäre ihr auch der viel zitierte Ausspruch der OE- Koryphäe Peter M. Senge ein Begriff: „Men­schen wehren sich nicht gegen Veränderung, sondern dagegen, verändert zu werden.“

FDP.Die Liberalen Stadt Bern fordern deshalb:

1. Keine Verstaatlichung der Freiwilligenarbeit, keine Zwangsfusion

2. Einhaltung des Substitutionsprinzips (Hilfe zur Selbsthilfe, Privat vor Staat)

3. Marschhalt und Überdenken der Zielvorgaben:
(a) Zuerst soll abgeklärt werden, welche Bedürfnisse effektiv bestehen
(b) Dann soll abgeklärt werden, welche Leistungen bereits durch Private, Vereine etc. er­bracht werden
(c) Um die allenfalls fehlenden Leistungen zu beschaffen, sollen wenn immer möglich Leistungsverträge mit privaten Anbietern/Vereinen abgeschlossen werden

4. Keine Leistungsverträge zwischen der Stadt und städtische kontrollierten Institutionen



08.01.2010


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