"Ortspolizei": Völlig verkehrt

 


Der Gemeinderat sucht verzweifelt nach einem Mittel gegen die Volksinitiative „Für eine sichere Stadt Bern“. Ein Jahr nach Abschaffung der Stadtpolizei will er ein Ortspolizei-Trüpplein aufbauen: Bobbys gegen brutale Schläger und Hooligans? Kontraproduktiv!

Seit einem Vierteljahrhundert wurden die Einsatzkräfte der Polizei in Bern* nicht mehr erhöht. Seither gibt’s erschreckend mehr Gewalt in den Strassen, mehr gewalttätige Hooligans, mehr Demos. Experten sind sich einig: es braucht mehr gut ausgebildete und gut ausgerüstete Polizei. Genau das will die Initiative „Für eine sichere Stadt Bern“: Eine Erhöhung der Polizei in Bern (für Präsenz und Prävention) um rund 29 Mann. Mehr nicht.
Weil es dem Gemeinderat offenbar extrem wichtig ist, den Erfolg dieser Initiative zu verhindern, kommt er nun mit dem Gegenvorschlag des unbewaffneten Bobbys. Der Bobby kann jedoch genau gegen die heutige brutale und hemmungslose Gewalt nicht bestehen und kann sie darum auch nicht verhindern – im Gegenteil: Auf kampferprobte Schläger(Banden) wirken ein paar brave Bobbys eher „anziehend“ als abschreckend…
Unglaublich: Wenige Monate ist’s her, da lehnte der Gemeinderat seinen heutigen Gegenvorschlag im Par-lament selbst noch als „unzweckmässig“ ab, es brauche eine „fundierte und professionelle Ausbildung“.
Bobbys waren gedacht für den braven Normalbürger. Letzterer ist aber heute nicht das Problem. Deshalb ver-schwinden die Bobbys auch zunehmend vom Londoner Strassenbild. Es gibt sie fast nur noch in Kinderbü-chern.


29.03.2009


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